«Lifestyles of Health and Sustainability», vornehmlich in der «50plus-Generation» anzutreffen, beschreiben eine Lebenseinstellung, die in Mitteleuropa immer mehr an Bedeutung gewinnt – als Kunden- und Käufersegment sowie als politische Kraft. In einer Lebensphase, in welcher der Karrierezenit meistens schon überschritten ist und die grossen materiellen Ansprüche eigentlich befriedigt sind, in der zudem auch die hormonell bedingte Aggression und übermässige Ambitionen im menschlichen Werteportfolio abnehmen, interessieren sich LOHAS bewusst für Konzepte der Gesundheit, Verantwortlichkeit, Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit.
In einer Kultur der Langlebigkeit, in der die Phase des Ruhestands gegen 30 Jahre und somit ähnlich lange wie Kindheit, Jugend und Adoleszenz zusammen dauert, bleibt sehr viel Zeit, um als LOHAS über den Sinn des Lebens und über ein Erbe an die Gesellschaft und die kommenden Generationen nachzudenken. So treffen wir in einer wohlhabenden und sicheren Gesellschaft auf eine wachsende Bereitschaft, das angesparte Vermögen nicht nur rendite-, sondern auch sinnorientiert zu investieren beziehungsweise nicht nur lust-, sondern auch sinnorientiert zu konsumieren. Früher hätte die LOHAS-Moral gelautet: Lebe gesund und tue Gutes. Für die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, vor allem in den Bereichen der Gesundheit, der Mobilität, der neuen Energien und der globalen sozialen Gerechtigkeit, sind dies wichtige Finanzierungsquellen.
Letztlich geht es um eine besondere Form des Mäzenatentums: LOHAS leisten sich den Konsum von Produkten und Dienstleistungen, die preislich noch nicht marktfähig sind, weil LOHAS die Idee dahinter unterstützen wollen. Somit ermöglichen LOHAS sinnvollen Innovationen einen Markteintritt – in der Hoffnung, dass diese Innovationen die Zukunft der ganzen Welt verbessern können.
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