In der Futurologie denken wir viel über die Zukunft von Verkehr, Energie und Klima nach. Oder über die neue Geo-Politik und das zukünftige Verständnis von Sicherheit. Oder über die Zukunft von Cyberspace und Medizintechnologie.
Aber über die Zukunft unseres Verständnisses von Ehe und Familie, von Elternschaft und Partnerschaft, über die Zukunft von „Gender“ und „Sex“ – „Was wird ein Mann sein?“ „Was wird eine Frau sein?“ „Was wird Geschlecht 3.0 sein?“ findet kaum eine Debatte statt. Zwar reden wir viel über „reife Gesellschaft“, „Silver Ager“ und „Überalterung“ – aber wie die Kindheit der Zukunft und die Entwicklung des Buben zum Mann aussehen wird, machen wir uns kaum Gedanken.
Der Megatrend der „Feminisierung“ ist in allen unseren Referaten und Studien allgegenwärtig und die „Emanzipation der Frau“ hat als Wertewandelt stattgefunden und ist in unseren Welt- und Menschenbilder in selbstverständlicher Weise integriert – aber wo bleibt eine vergleichbare Entwicklung der Männer und der Männer- und Väterrolle?
Aufgrund meiner Vaterschaft von vier Kindern, darunter 3 Buben im Schulalter, und aufgrund des erziehungs- und gender-politischen Engagements meiner Frau möchte ich diese Männer-Diskussion über ein verdrängtes Männer-Thema anstossen.
An dieser Stelle möchte ich fortlaufend Literaturhinweise sammeln, dabei werde ich diesen BLOG hier laufend fortführen.
Bedenkens- und lesenswerte Artikel sind beispielsweise:
- Er war 36 Jahre lang Soziologieprofessor in Berlin, und Gutachter des Europarates für Männer- und Geschlechterfragen, http://www.walter-hollstein.ch/. Nachdem ich bereits als junger Student eines seiner Bücher gelesen habe, durfte ich ihn letzte Woche in Basel bei einem Gespräch in der Campari Bar persönlich kennenlernen.
- 2013: „Genderdebatte: Der öffentliche Diskurs ist seit Jahren frauenfokussiert“ – Johannes Richardt interviewt Prof. Walter Hollstein, http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001426
- 2013: „Abschied vom starken Geschlecht – Invasion der Loser“ – Ein Gastbeitrag von Walter Hollstein, http://tinyurl.com/nouv7tx
- 2013: „Single, männlich, sucht keine Heirat“ Artikel von Walter Hollstein im Tagesanzeiger mit 585 Kommentaren, http://tinyurl.com/q9j5kan
Hab‘ gelesen : „Hat der Mann eine Zukunft? Eine Matriarchalsammlung“.
Das legt vielleicht in’s Unterbewusste hinabverdonnerte Ängste bloss. Aber Spass à part: Die sog. Geschlechterrollen, wie wir sie heute verstehen, geben vielleicht für die künftig emergierenden Dynamiken aller Formen von Kollektivität einerseits, Entwürfe für individuelle Behauptung andererseits, keine Orientierungs- und Navigationsinstrumentarien mehr her.
Veränderungen der Überlebens- und Existenzbehauptungsbedingungen sind aus einer Unzahl ernst zu erwägender Gründe zu erwarten und sie werden, gleichgültig welchen Szenarien man welche Wahrscheinlichkeit beimisst, einigermassen radikal sein. Das wird sich auf die Ideen des Menschseins und Auffassungen und Einschätzungen des Sinns davon auswirken und dies wiederum wird auch die Auffassung von Sexualität unter allen bisher erfahrenen und evt. unter den veränderten Bedingungen neu entdecketen neu entstehen lassen.
«Das Weibliche ist heute mehr wert als das Männliche»
Von Bettina Weber. Aktualisiert am 07.01.2010
Der Soziologe und Männerforscher Walter Hollstein sagt, die Männer kämen heute zu kurz. Es drohe gar ein Clash der Geschlechter. …
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Das-Weibliche-ist-heute-mehr-wert-als-das-Maennliche/story/31411254
«Männer sind einsamer als Frauen»
Von Bettina Weber. Aktualisiert am 01.12.2011
Der Soziologe Walter Hollstein sagt, unser tradiertes Rollenbild sei schuld daran, dass sich so erschreckend viele Buben und Männer das Leben nehmen: Sie töten sich lieber, als Schwäche zu zeigen.
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Maenner-sind-einsamer-als-Frauen-/story/21893267
„Die ungestellte Männerfrage“
Walter Hollstein am Mittwoch 29. August 2012 im politblog
http://politblog.tagesanzeiger.ch/blog/index.php/12596/die-ungestellte-m-nnerfrage/?lang=de
„Auf einem Auge blind: Replik auf Walter Hollstein“
Diese Carte Blanche ist eine Replik von Sven Broder auf den Beitrag «Die ungestellte Männerfrage» von Walter Hollstein.
http://politblog.bazonline.ch/blog/index.php/12663/12663/?lang=de
«Männer werfen sich lieber vor den Zug»
Von Benedict Neff.
Wann ist ein Mann ein Mann? Wenige kennen die Sorgen und Befindlichkeiten der Männer so gut wie der Soziologe und Männerberater Walter Hollstein. Ein Gespräch über Überforderung und Rollenteilung.
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Maenner-werfen-sich-lieber-vor-den-Zug/story/28113777