Verschiedene Dimensionen der Veränderung und des Zukunftsbewusstseins

Die Unterscheidung zwischen den Meinungen gegenüber Entwicklungen und Änderungen, die von Medien, Politik und Marketing propagiert werden, die von Experten vertreten werden und die von Bevölkerung und Kundschaft tatsächlich nachvollzogen werden ist, ist schwierig. Und zu letzt bleibt die Frage nach der tatsächlichen Bereitschaft und Fähigkeit der eigenen Mitarbeitenden zum Wandel. Ein wertvolles Modell zum Verständnis der „Veränderungsfreudigkeit“ bei den Mitarbeitenden findet sich im Ansatz des „Kohärenzsinn“, den Aaron Antonovsky mit drei Fragestellungen nachvollziehbar macht:

  • Verstehe ich die Veränderung? Bin ich über Ursachen, Wechselwirkungen und Ziele informiert und im Umgang damit geschult worden?
  • Erkenne ich einen Sinn in der Veränderung? Verstehe ich Motive, Zweck und Nutzen? Entsprechen diese meinem Wertsystem?
  • Kann ich die Veränderung handhaben? Bin ich einbezogen worden? Kann ich auf die Details in meiner unmittelbaren Umgebung noch Einfluss nehmen? Weiss ich, wie ich damit umgehen soll? Verfüge ich über die entsprechenden Ressourcen?

Um sich seine eigene Position im Umgang mit Veränderungen bewusst zu machen, helfen folgende vier Fragen:

  1. Welches Zukunftsszenario erhoffe ich?
  2. Welches Zukunftsszenario befürchte ich?
  3. Welches Zukunftsszenario würde mich überraschen?
  4. Auf welches Zukunftsszenario bereite ich mich effektiv vor?

Bei der Frage nach der Zukunft der Verwaltung müssen wir zwei Dimensionen unterscheiden:

  • Viele technische Fortschritte sind bereits heute erkennbar, ein Blick in die Patentämter und die Forschungsstätten der technischen Hochschulen lässt ahnen, welche technische Science Fiction bald Realität werden wird, häufig ist der effektive Wandel eine Frage des Preises.
  • Kulturelle Veränderungen und die Anpassungen von Werten, Menschen-, Welt- und Gottesbildern sind meistens langsame Prozesse, die den 10-Jahres-Rahmen sprengen. Auch der Wandel des Staats- und Behördenverständnisses muss langfristig betrachtet werden. Die Frage „Was wird gleichbleiben“ ist mindestens so wertvoll wie die Frage nach der Veränderung.

Gegenwärtig wird eine Vielzahl von Megatrends beobachtet. Im Rahmen dieses Aufsatzes soll der Fokus auf vier Aspekten liegen:

  • Zunehmende Virtualisierung der Welt
  • Zunehmende Medialisierung und Transparenz
  • Drohender Wechsel des politischen Systems
  • Zunehmende Unklarheiten über die Zuständigkeiten zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Akteure

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